Sonntag, 10. Juli 2011

Ein guter Tag beginnt mit einer ordentlichen Prozession


Goldhauben, Blasmusik ein Pfarrer, viele Ministranten und ein feierlicher Anlass: Was an gewissen Sonn- und Feiertagen für den gelernten Mühlviertler fast wie die Butter auf das Brot gehört, ist für den nicht so involvierten Zeitgenossen ein kleines Erlebnis. Prozessionen - egal welcher Art - sind sozusagen das Salz in der Suppe des manchmal triesten Landlebens. Der Huberbauer führt seinen neuen Steireranzug in der Öffentlichkeit vor, Franzi Z. kommt - gestriegelt und gekampelt - zum Frühschoppen, wo er sich mit seiner neuen Flamme Erni auf Frankfurter mit Senf und Kren und ein gepflegtes Seiterl verabredet hat. Auch der Bürgermeister erscheint am Dorfplatz und zeigt - gekleidet mit Trachtengilet und Mascherl - den Akteuren seine ehrfürchtige Anerkennung bevor es in die Kirche geht. Dieses Bild, wie es sich am 10. Juli bei der Ehrung der Jubelhochzeitspaare in der kleinen Landgemeinde St. Johann am Wimberg zeigte, kann auch auf viele andere Kommunen zwischen Donau und Moldau umgemünzt werden.

Doch: Was für den rustikalen, bodenständigen und "echten" Alpenrepublikaner selbstverständlich ist, kann bei Angehörigen fremder Kulturkreise, die eben mal das Land besuchen durchaus für Jubelgefühle sorgen. "Da hat man das Gefühl irgendeinem geheimen Ritual beiwohnen zu können", ergänzt Attila E., Rentner und Urlaubsreisender aus der Mongolei, der an diesem Tag in St. Johann weilte. "Ich dachte mir zwar gleich dass es ein Fest wird, war mir aber nicht bewusst was da wirklich abgeht."

So ist es eben mit den Ritualen, Prozessionen und anderen regionalen Brauchtümern. Ein kleines Potpurri an Bildern soll wieder an die grenzenlose und interessante Verschiedenheit der Brauchtümer auf Erden hinweisen:







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