Mittwoch, 12. Dezember 2012

In eigener Sache: Advent, Advent das Asylthema brennt!

Die Debatte um das Flüchtlingsheim in Bad Leonfelden bringt Schwung in die besinnliche Adventzeit im tiefsten Mühlviertel, wo um diese Zeit sonst nur die Eiszapfen von den Dächern fallen und Probeführerscheinbesitzer ihre tiefergelegten GTI's in die Straßenränder von B38, B127 oder sonstwo hin manövrieren.

In unserem Land herrscht wohl die pure Überforderung, wenn es darum geht sich mit der Flüchtlingsfrage auch mal sachlich zu beschäftigen. Neben dem Schüren teilweise stumpfer Emotionen ist oft nicht viel übrig, was von uns und den von uns gewählten Volksvertretern kommt - linke und rechte Reichshälfte mit eingeschlossen. Egal ob so ein Heim nun in Leonfelden, in Linz, in Bruck an der Leitha oder im Wienerwald gebaut werden soll - es sind immer wieder die selben Argumente, welche Politiker, Bürger oder sich wichtig machende Leute auf den Tisch werfen. Kurz zusammengefasst dreht sich die Debatte um Flüchlinge immer wieder um faktentechnisch eher arm ausgestatteten Worte und Phrasen wie "Wirtschaftsflüchtlinge", "das Boot ist voll", "ewig gestrig", "Hetze", "andere Mentalität", "Toleranz" oder "die sollen Verantwortung für ihr Land nehmen, dort bleiben und es aufbauen". 

Vorschläge und Ideen für eine sachliche Lösung - so scheint es - will man nicht haben. Warum? Sind es vielleicht die Wählerstimmen, die einem dann möglicherweise abhanden kommen, wenn man dieses Thema ohne Emotionen und Schüren von Ängsten angeht? Ist es vielleicht der menschliche Impetus, von Bewegungen und Parteien, die aus dem sozialen Zusammenschluß entstanden sind und jetzt irgendwie verschwunden ist, sonst auch rhetorisch abgehen würde? Oder ist es schlussendlich die eigene Angst vor dem Fremden, dem Unbekannten, das von weit her plötzlich vor meiner Haustüre wohnt?

Mit all diesen Fragen werden die Leute bald wieder alleine gelassen, wenn dieses Thema von Politik und Medien in etwa einer Woche abgehandelt wurde und die Diskussion in einem anderen Dorf wieder von neuem beginnt.