Montag, 21. Januar 2013

Geheime Reformpläne für das Bundesheer aufgetaucht

Habt Acht! Vom Volke abgeblasen wurde die Idee, das heimische Bundesheer in ein Berufsheer zu verwandeln. Das heißt: Exerzieren, robben, gleiten, ADV-Lektüre, Spindvisite, Manöver und vieles mehr bleibt wie es ist und immer schon war - "der" Begleiter tauglicher, postpubertärer Jugendlicher. Doch Frust und Fadesse sollen laut Wehrpflicht-Befürworter bald der Vergangenheit angehören. Im Klartext: Das Heer soll attraktiver werden und Rekruten sollen was für das Leben lernen. Wie so ein Heer künftig aussehen soll, weiß keiner. Nicht einmal jene Partei, die immer wieder versprochen hat, ein Konzept sofort nach der Befragung aus dem Ärmel zu schütteln. Trotzdem legt hunderl.at schon ein Papier vor, wie das verstaubte Bundesheer - für viele ein Hort der Disziplin und Kameradschaft - umgekrempelt werden soll. Die Ausrichtung sieht Überraschungen vor. Hier das Wichtigste zusammengefasst.

- Exerzieren fördert Jobchancen für die Privatwirtschaft: Skurril aber real - der von den Rekruten so "heiß" geliebte Exerzierdienst soll für die Zeit nach dem Grundwehrdienst angerechnet werden. Das heißt: Wer brav exerziert, kaum aus dem Schritt geht und die einschlägigen Wanderlieder nahezu auswendig mitgröhlen kann, bekommt vom Ausbildner einen EFZ-Schein. Diese Abkürzung steht für "Exerzieren für Zivilisten" und erlaubt dem Abrüster, damit Kurse in Bildungseinrichtungen wie Volkshochschule, WIFI oder BFI zu veranstalten. Denn: Seit dem Boom von Bootcamps ist privates Anschreien, vorführen lassen oder im Gleichschritt marschieren nicht nur in Managerkreisen en vogue.

- Ausbildung zum Gulaschkanonier: Der Küchendienst oder die Ausbildung an der wohlbekannten Gulaschkanone soll als Lehrberuf mitgenommen werden können. Der Job mit dem Namen "Gulaschkanonier" soll Arbeitsplätze in Großküchen und Kantinen bringen.

- Special-Task-Force "Koma-Kids": Sie trinken gerne weit über den Durst, sind unsolidarisch und pfeiffen auf Disziplin und Ordnung: Das Jugendbild gewisser Organisationen, Parteien und Individuen soll künftig zur Geheimwaffe der alpenruplikanischen Streitkräfte werden. Im Papier für die Rundumerneuerung des Heeres heißt es: "Mit den Erfahrungen und Hobbies vieler junger Menschen können feindliche Armeen unterwandert und mit Hilfe alkoholischer Getränke kampfunfähig gemacht werden (...)" Anregung für diese Art der Landesverteidigung holten sich die Heeresreformer bei der Trink-Legende rund um Leopold Figl, dem ersten Bundeskanzler der zweiten Republik: Seine Trinkfestigkeit gegenüber dem russischen Präsidenten soll für viele positive Stellen im österreichischen Staatsvertrag verantwortlich sein.








Freitag, 11. Januar 2013

Ex-Premier Berlusconi im Exil entdeckt

Vom Bunga-Bunga-Premier auf das Nebengleis - vom Hype um Silvio Berlusconi und seinen Umtrieben in Politik, Villen und anderen Schauplätzen ist nicht mehr viel übrig. hunderl.at entdeckte den ehemaligen Premierminister Italiens im Exil. Als Wellensittich getarnt macht er sich jetzt ein schönes Leben im Linzer Tierheim. "Berlusconi wurde bei uns abgegeben, weil seine Partnerin verstorben ist und er auf Grund seiner "Agilität" seine neue Partnerin völlig überfordert hat. Der aktive Bursche sollte, wenn möglich, in eine reine Männertruppe integriert werden", heißt es in seinem Datenblatt. Nun wartet der Medienzampano auf ein neues Herrchen bzw. Frauchen. Übrigens: Der maskulin angehauchte ex-Politiker hat sogar einen Facebookauftritt.

Heeresdebatte: Hunderl fordern mehr Information

Jawohl, es gibt sie: Vizeleutnant Hasso von der Vogelweide* oder Stabswachtmeister Fury* - Obwohl sich die FPÖ in einer kürzlich herausgegebenen OTS-Presseaussendung über Tiere im Dienst der österreichischen Landesverteidigung lustig machte, sind Hunderl, Pferderl und andere Arten unser vierbeinigen Freunde seit jeher die beinharte Realität beim Heer. Sie erweisen einen immens wichtigen Dienst und melden sich erstmals auf hunderl.at zur grassierenden Wehrpflichdebatte.

"Wenn ich die Aussagen unserer Volksvertreter höre, stellts mir die Nackenhaare auf", klagt Schäfer-Spürhund Hasso von der Vogelweide über die faktenlose Debatte, die derzeit über der Frage schwebt, ob die Alpenrepublik die bisherige Wehrpflicht weiterführen oder auf ein Berufsheer umstellen soll. Der Grund ist für den vierbeinigen Soldaten, der mit Kaltverpflegung, Rapporten und Besoldung derzeit ganz zufrieden ist ganz einfach: "Die einen loben den Zivildienst über den Klee um den Dienst mit der Waffe als notwendiges Übel für eine Aufrechterhaltung unseres Gesundheitssystems hoch zu stilisieren und die anderen kritisieren, dass der Grundwehrdienst ein verlorenes halbes Jahr für die männliche Bevölkerung und ein Verdienstentgang für die Wirtschaft ist. Das ist kurz zusammengefasst die Information, die der gemeine Alpenrepublikaner für die in wenigen Tagen stattfindende Volksbefragung mitbekommt. Wer sich dann für was entscheidet, macht in der Wahlurne dann ein Bekenntnis ob er ein Roter, Schwarzer, Blauer, Grüner oder sonstiger Parteianhänger ist." Für den Heeres-Hund  ist das schlicht und ergreifend zu wenig, um bei so einer Entscheidung vernünftig mitreden zu können. Auch Fury*, das Garde-Pony, das die große Trommel der Militärmusik zieht und tagtäglich von vielen Rekruten durch ordentliches Salutieren mit der rechten Hand begrüßt wird, stimmt mit den Aussagen des Aufklärer-Hundes ein: "Obwohl wir in einer Demokratie leben und mündige Bürger im Land haben, soll auf sachliche Information auch von politischen Parteien nicht vergessen werden."

Nun zum Mythos, es gäbe keine Tiere mit Dienstgrad im österreichischen Bundesheer: http://www.bundesheer.at/download_archiv/photos/tiere/galerie.php?id=933&currRubrik=82

* Namen der Informanten der Redaktion bekannt






Mittwoch, 2. Januar 2013

Die alpine Bananenrepublik und ihre skurrilen Auswüchse


Fotos: (c) Affenzeller, Friesenecker


In Österreich läuft es wie geschmiert - nicht nur in den Reihen honoriger Mandatare und findiger Business-Leute hat dieser Spruch seinen Sinn.

Auch das gemeine Fußvolk hat die Korruption für sich entdeckt: Bestechungen, Anfütterungen, rituelle Geldwaschungen oder simple Gegengeschäfte gelten seit dem Silvesterball der Korruption in der Stadtwerkstatt Linz als wahre Publikumsmagneten. Das Haus war gerammelt voll, die Künstler gaben ihr bestes und hunderl.at beteiligte sich am Projekt "The Corruptionists feat. Graf Ali", der korruptesten Band zwischen Linz und Nebraska. Aber: was war ihre Leistung?

Hier eine kurze Beschreibung:

The Corruptionists feat Graf Ali - die Supergroup der Korruption. 100 Prozent Hedonismus, gelebtes Netzwerken und Lobbyismus. Das Motto der eigens für heute gegründeten Rock-and-Roll Kapelle: Angefressen kann jeder sein. Angefüttert sind nur wir.

Aufgrund bombardement-ähnlicher Anfragen tausender Fans haben wir uns entschlossen, die Liedtexte zu veröffentlichen. P.S. die Original-Manuskripte sind im Eigentum der Band und werden bei einer Auktion versteigert. Was mit dem Erlös passiert - wos geht des uns an?


I hoid mei Sackl auf
Es geht’s scho hackln
Do lieg i no guat
Für de poa Netsch
Na do geh i net furt



Mei Oide is Gräfin
Und bei der VP
I söba tua nix
Heast Oida, hob i’s net sche?



Refrain:
Ana muas die Rechnung zoin
Des bin net i – NaNa auf goa kan Foi
Wannst Schmäh fian kannst, dann zoist nia drauf
Gestatt’n Ali, i hoid mei Sackl auf



Ob Grippemasken
Oda EADS
Wos soi scho sei?
Der Schas mocht mia kann Stress



Und sitz i vorm Richter
Is mir des egal
An mir bleibt nix pickn
Ka Korruptionsskandal



Refrain

Solo (2x Strophe)

Refrain 2x



Wer zoit schafft an!
Dort a Posterl, da a Amterl - her mit der Marie
es kann nie z`weng sa und nie z`füh a für an Mensch wia mi


I kauf ma a paar blede Wappler und gründe a Partei
Dort kann i parken Ideen und Spenden – sogar steuerfrei



Ref.: Wie kann des sei
des geht ma ned ei
ihr schiffts uns an bein
es is zum speibm
und wir sagen nur fein



I muass nix wissen von de Werte – Moral ist einerlei
Am liebsten halt i Monologe – bam Armin in da ZIB 2


Auf mi ham`s gwoart – die oarmen Menschen - bschissen woarn von vorn bis hnt
Schüssel, Strasser, Lobby-Menschen – ham zritt die Politik

Wer zahlt schafft an – so woar des immer – so wird’s a immer bleibm
Drumm haun ma hi nu a poar Mille fürn (Anm.: Spitzenpolitiker bitte einsetzen) sein Verein



Ref.: Wie kann des sei
des geht ma ned ei
ihr schiffts uns an bein
es is zum speibm
und wir sagen nur fein

Solo, Refrain



Sie haben keine Eier
Grasser Strasser – Geld verprasser – Lieblinge der Politik
zu jung, zu schön und zu erfolgreich – Schwiegersohn der Republik
Petzner, Bucher, Westenthaler – auch der Ewald ist dabei
vor Gericht oder im Solarium – was sie sagen ist einerlei

Ref.: Sie haben keine Eier – Sie nehmen die Moneten statt zurückzutreten
Sie haben keine Eier – sind sie noch so schuldig, ja, wir sind geduldig …
Uwe, Kurti und der Dörfler – haben ein Land in Geiselhaft
verklopfen Pässe, werden verurteilt – passiern tut nix, statt Einzelhaft
FPK – de gaunzen Gauner – blauer Sumpf statt Damensauna
Politik ist Kabarett – weil sie hoin uns guat am Schmäh!

Ref.: Sie haben keine Eier – Sie nehmen die Moneten statt zurückzutreten
Sie haben keine Eier – sind sie noch so schuldig, ja, wir sind geduldig …

Hypo, Bawag, Derivate – spekulieren am Puls der Zeit
Zoin dan mir die SWAP-Gebühren
kassieren dan se – des Land is blank
Kürzen, kürzen – ist das Rezept – der klane zoit, der große lebt
Trotzdem sagns – es geht sie aus
Westring, Stadion, Opernhaus!

Ref.: Sie haben keine Eier – Sie nehmen die Moneten statt zurückzutreten
Sie haben keine Eier – sind sie noch so schuldig, ja, wir sind geduldig …