Montag, 23. April 2012

Anton Mahdalik - Der Wortakrobat wider Willen grüßt täglich wie das Murmeltier


Auffallen um jeden Preis. In Zeiten wie diesen keine schlechte Strategie um um Aufmerksamkeit zu buhlen. Anton Mahdalik, FPÖ-Gemeinderat von Wien ist sicherlich das beste Beispiel dafür, wie man mit skurrilen und überdrehten Wortmeldungen täglich darum kämpft, es irgendwie in eine Zeitung, Online-Portal oder ein sonstiges Medium zu schaffen. Frei nach dem Slogan "so schlecht dass es schon wieder gut ist", versucht der blaue Wortakrobat und Grammatik-Künstler seine Ideologie anzubringen. Dabei scheint es - so mutmaßt zumindest hunderl.at - dass der schmale Grat zwischen ernst gemeinter Skurril-Ideologie und politischem Berufs-Zynismus oft auch unfreiwillig überschritten wurde. Dabei geht es dem guten Mann nicht um den Inhalt, sondern in erster Linie um die Sprache und Poesie, die er in seinen (bezahlten) OTS-Aussendungen verwendet. Immerhin: Eine Facebook-Gruppe, denen seit kurzem auch der hunderl.at-Chefredakteur angehört, huldigt die Aussendungen des Mandatars.

Nun aber in Medias Res. hunderl.at veröffentlicht ein kleines Potpurri Mahdalik`scher Dichtkunst:

Mahdalik und die Bettelmafia
Die Kiffer-Koordinatorin
Der nüchterne Benzinbruder und die betrunkene Radl-Mafia
Hintern-Grund

Ja. Es ist eben nicht einfach, ein Politiker zu sein und bei den Jungen punkten zu wollen. Schon gar nicht, wenn man bei einer biederen, konservativen und reaktionären Partei angehört. Da muss man sich - wie der Herr beweist - schon allerhand einfallen lassen. Im Klartext: Wenn die Themen schon nicht so knackig sind, muss wenigstens die Verpackung stimmen.

Donnerstag, 5. April 2012

Das geheime Skript zur "Lage der Nation" von Michael Spindelegger

Das ist Aufdeckerjournalismus pur: Obwohl der Vizekanzler erst am 14. Mai seine langersehnte Rede zur Lage der nation halten wird, liegt der Redaktion von hunderl.at schon das Manuskript vor. So plant der ÖVP-Mastermind, mit seiner gefinkelten Brandrede seine im Umfragetief grundelnde Partei wieder auf Vordermann zu bringen:

Liebe Bürger der Nation!
Traurige Tage liegen hinter uns: Rechtzeitig zum Osternestl-Suchen kehrte der Winter zurück. Neben den Osterhasen vermehren sich auch die in Wald und Felder lebenden Rammler wieder, denn unsere Jäger haben ihr Vertrauen in die Menschheit verloren. Schuld daran ist ein Polit-Tribunal, das mit wild umherfliegenden Anschuldigungen viele meiner Parteifreunde, die nicht zu Unrecht einen Jagdschein haben, kriminalisierten. Der Günther, mein Freund und Zwetschkenröster, ein Naturbursch aus Tirol, ist sogar in Verruf geraten, dass er gratis Gemsen und Wildschweine erlegt, um dafür ein paar Gesetze duchzudrücken. Da sage ich Stopp! Liebe Freunde, so nicht. Zuerst sind die Reichen an unserer Misere schuld, jetzt sind es plötzlich die Waidmänner: Das sind unbescholtene Menschen, die die Natur lieben, die Aussicht bei der Ansitzjagd geniessen und jeden Hochstand als ihren Zweitwohnsitz bezeichnen. Da sage ich: Das ist schäbig, dumm und eine Riesenfrechheit. Wie die Wildschützen auf einen 18-Ender haben ein paar Politiker, die sich eigenmächtig als Jagdgesellschaft bezeichnen zum Halali geblasen. 90 Prozent der Jäger sind in Ordnung. Ein kleiner Teil nicht. Nichts mehr ist sicher, nicht mal mehr das Geld in Liechtenstein ...

(Wie sollen wir uns dagegen wehren? Der Karl-Heinzi hat das Ganze ins Rollen gebracht. Dazu noch seine Ausreden: Das ist das Geld der Schwiegermutter und und und. Das kauft ihm doch keiner mehr ab. Aber gut. Der gute Mann ist fein heraussen --- Bitte aus dem Manuskript streichen)

Liebe Freunde, nicht nur die Volkspartei auch mein Vorgesetzter, der Werner (und der Fritz) haben so ihre Probleme: Inserate und ÖBB sag ich nur. Die Optik ist gelinde gesagt sehr schief. Ein gefundenes Fressen. Laben daran kann sich aber keiner. Nicht einmal seine ärgsten Gegner. Wir. Sitzen wir doch im selben Regierungsboot und müssen den Käse gleich mit ausbaden.

Aber: Wir müssen jetzt nach vorne schauen und die Geschichte hinter uns lassen. Mit der Fekter Maria haben wir eine Vollblut-Politikerin, die auch am Brüsseler Parkett eine gute Figur macht. So wie daheim. Immer gut drauf und voller Tatendrang. Sie vertritt das Land so, wie es sein soll: Eloquent, offen und ohne Geheimnisse - auf einer Ebene mit dem Junker und seinen Konsorten. Apropos Junker: Wir Österreicher müssen stolz auf uns sein. Leben wir doch in einer schönen Gegend: Donauwalzer, Wein und Skilifte. Tolle Aussicht vom Großglockner und Wintersportler, wie es die Welt noch nie gesehen hat. Da sage ich: vergessen wir die Aufdeckereien und die Politik. Schauen wir uns lieber das an was wichtig ist, meine Freunde. Wichtig sind wir, die wir so sind wie wir sind, weil wir da leben wo es so schön ist. Danke!