Donnerstag, 11. August 2011

Alles Kaiser in Bad Ischl - Alles Walzer kannst im Sommer vergessen


Der Mann mit Backenbart, Steiereranzug und Flinte hat wieder Hochsaison: Kaiser Franz Josef, Sisi und ihr Bad Ischl, Zentrum der verkappten Monarchisten und Habsburg-Disneyland werden ab Montag wieder in die ach so geliebte k.u.k.-Zeit zurückgebeamt. Ein Kaiserschmarrn mit namensgleicher Melange in der Konditorei Zauner, ein königlicher Spaziergang durch den Park bei der Kaiservilla oder der kaiserliche Ritt mit royaler Droschke durch das verträumte Salzkammergut stehen wieder an. Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut wird der zufriedene Gast bald wieder sagen, wenn er sich am Kaiserumzug oder bei der - man höre und staune - Langen Nacht der Kaiser königlich amüsiert hat.

Kritiker werden jetzt wieder mahnen: "Bei der ganzen Verklärung der ach so schönen Kaiserzeit wird immer wieder vergessen, dass die so beliebte Kaiserzeit doch auch viele Schattenseiten hatte und das heimische Volk unter der Knute der Habsburger viel einstecken mussten, was mit modernen Menschenrechten nichts zu tun hat." Jaja. Auch der Schreiber dieser Zeilen kann den warnenden Zeigefinger durchaus verstehen. Hat er ja selber eine Seminararbeit an der Universität über die Verklärung des Franzls publiziert. Die Touristiker aber werden frohlocken. Sofern das Wetter auch am Montag noch so ist wie heute. Wirtschaft und Zeigefinger-Moralismus müssen halt nicht immer einer Meinung sein. Egal. Mein Motto: Es wird sehr schön, es hat mich sehr gefreut (nicht immer und überall dabei sein zu müssen)

Abschließend noch ein paar Impressionen:

Weihnachtszeit lässt grüßen: An den Christ-Feiertagen steht der obligatorische Sisi-Marathon an

Karl Habsburg: Der letzte Thronerbe starb vor etwa einem Monat

Kaiser Karl und seine Seligsprechung: Zittern im Blätterwald

Monarchisten-Partei in der Alpenrepublik: Es gibt sie noch, die Anhänger des Adels. Nicht nur alte Hofratswitwen mit Krampfadern schwören auf den Franzl

... auch coleurtragende Studenten (im Hintergrund) stehen vor den Habsburgern im Habt Acht


Er gilt als "der" Kaiser der Ischler: Franz Soukop.


Ach ja: "Porno-Kaiser" Thomas Janisch, Verleger von ÖKM darf nicht vergessen werden.



Mittwoch, 10. August 2011

Der Kormoran -Schrecken aller Angler


Der September naht, die Fischsaison steuert ihrem Höhepunkt zu. Mit den Freuden des Anglers steigt auch sein Wehklagen über von ihm so gehassten Konkurrenten aus der Lüfte: Der Kormoran, der Petri-Jünger nennt ihn auch "fraßgewaltige Fischvernichtungsmaschine" ärgert wieder den Angelfreund. Der gänsegroße Vogel, dessen Ruf etwa nach "chrochrochro" klingt sticht vor allem durch seine Leidenschaft für Speisefisch hervor und sorgt wegen seines Status "geschütztes Tier" für einen schon jahrelangen Kleinkrieg zwischen Fischer und Naturschützer. Immerhin: Der Kormoran kann über 20 Jahre werden. Westeuropa gibt es derzeit ca. 450.000 Brutvögel.

hunderl.at stellt - in gewohnter Weise wieder eine kleine Videosammlung zusammen.

Da spricht wer dem gemeinen Fischer aus der Seele. Übrigens: Auch der Verfasser dieser Zeilen ist seit zwei Jahren im Besitz der Lizenz zum Angeln. 007-Fisch.
Ein Tipp für genervte Angler: Machen Sie es dem Bundesheerlern nach - Frei nach dem Motto "Männer, die auf Störche starren!"

Montag, 8. August 2011

In eigener Sache: Der Politiker als skurriler Mensch

Auffallen, und das um jeden Preis. Nicht nur die sogenannten It-Girls, C-Promis und irgendwelche abgehalfterten Stars tragen dieses Gen in sich. Auch die Volksvertreter müssen manchmal um die Aufmerksamkeit und Gunst ihrer Wähler buhlen. Leider kann dieser Schuss auch mal nach hinten gehen. Politik-Junkies aufgepasst: hunderl.at. stellt ein kleines Dossier der peinlichsten Polit-Momente zur Verfügung.



Rappend in den Untergang ... Dem Disco-Politiker ist nichts zu peinlich.

Auch jenseits des Weißwurst-Äquators ist die Kombination Politik und Alkohol gefragt.


Der Bürgermeister der Stadt Vilnius begeistert mit seinem Video über Falschparker die Welt von Tokio bis L.A. 

Karl Schwab, rethorisches Talent der FPÖ hat im Facebook eine Fanbase von gezählten 267 Mitgliedern. Ob das am intellektuellen Gehalt seiner Reden liegt?


Zusammenschnitt aus der Alpenrepublik. Genial und sehenswert.

"Der" Klassiker: Putin und Clinton bei einer gemeinsamen Pressekonferenz. Gerüchten zufolge war Wodka im Spiel.



Last but not least das Duell der Giganten: Die damals noch "erbittlich verfeindeten" (es gilt die Unschuldsvermutung) Granden des dritten Lagers, HC Strache und Gerhard Dörfler im VIP-Zelt zum Beachvolley-Turnier in Klagenfurt. Damals war auch der Scheuch noch nicht "Part of the Game".
(schluss)

Sonntag, 7. August 2011

Streifzüge: Missenwahl zwischen knatternden Traktoren, zünftigen Gerede und lärmenden Kettensägen.


Ulrichsberg im Böhmerwald: Während die etwas zu laut eingestellten Mikrofone die obligaten Lobeshymmnen auf die heimische Landwirtschaft, vorgetragen durch die lokale Politiprominenz, durch das Bierzelt schmettern, werden am anderen Ende der Böhmerwaldmesse die Damen für ihren wichtigsten Moment hergerichtet. Nein. Die Visagisten brauchen weder Lippenstift, Puder, Haarspray oder Mascara, um den Ausdruck dieser Schönheiten zu unterstreichen. Bürste, Wasserschlauch und Feile reichen Frau M., die in diesem Augenblick die Resi vorbereitet. Resi gehört nicht zu den It-Girls, sondern wird vom gmeinen Österreicher in die Kategorie Fleckvieh eingeteilt. Ihre Kennzeichen: drei Jahre alt, 550 Kilo schwer, braun mit weißen Flecken und Rieseneuter. Bis zu 6000 Liter Milch kann aus Resi im Jahr herausgeholt werden. Resi ist ein Glücksrind, sozusagen auf die Butterseite des Lebens gefallen: Schon als kleines Kalb aus den finsteren Ecken vom Kuhstall eines ungarischen Zuchtbauern hervorgeholt, per Tiertransport über die Grenze geholt und im Rindergroßmarkt an einen hiesigen Zuchtbauern verkauft. Ihre Liebhaber, von denen sie sie schon zwei Kinder geschenkt bekommen hat, kommen aus dem Katalog. Zuchtstier Ferdi aus dem Bezirk Freistadt und Herbert, ein wilder Rammel-Bulle aus dem Gusental hatten schon intimen Kontakt mit Resi, die in diesem Moment die letzten Reste Stalldreck von Bäuerin M. heruntergekletzelt bekommt.

Die Menge hat sich schon eingefunden. Gutachter Hannes Sch., Schönheitsexperte und einziges Jurymitglied steht im Ring und erklärt den etwa 40 Zusehern die Regeln, wie Zuchtrinder klassifiziert, begutachtet und schlussendlich bewertet werden. Dahinter tummeln sich junge Männer in Lederhose und einheitlichem T-Shirt, deren Aufdruck dem ahnungslosen Zuseher irgendetwas über Rinderzuchtverband lesen lässt. Dann ist es soweit: Das Gatter geht auf und Resi kommt, in Begleitung ihres "Herrchens" Landwirt Hubert M. in den Ring. Hinter ihr trotten ihre Konkurrentinnen, die schöne Elma aus dem oberen Mühlviertel, Gerti aus einem Stall in der Nähe von Rohrbach und Zenzi aus dem Donautal zur Begutachtung. Bewerter Sch. ist konzentriert. Mit Argusaugen betrachtet er die Schenkel der Rinder, hebt den Schwanz und wirft einen prüfenden Blick auf das After der Kühe. Die führenden Bauern marschieren in der Runde. Die Kühe an der Leine und blicken mit einer Portion Demut auf Chefbegutachter Sch., der von Minute zu Minute strenger schaut. Aus den Lautsprechern tönt ein Kommentator, der Daten und Fakten über die Fleckviehhaltung im Bezirk Rohrbach freigibt. Zwischen seinen Sätzen spielt der Tonmeister das Lied Conquest of Paradise von Vangelis ein.

Dramatik liegt in der Luft. Ein etwa zehnjähriger Bub mit kurzer Karo-Hose und Stehfrisur schreit plötzlich auf. Eine Wespe hat sich zwischen Hosenbund und T-Shirt verkrochen und in ihrer Panik zugestochen. Ein Mann mit Lederhose und Fleischhaube (Haarkranz Anm.) zieht an seiner Zigarette und schaut auf die Uhr. "Mitzi, is eh scho Mittagszeit, gemma jetzt auf a Hendl", ruft er quer über die Zuseher zu seiner Frau, die am anderen Ende steht und die geflechteten Körbe der regionalen Integrationswerkstatt begutachtet. "Wart nu Hansi, do hint muars i nu den Korb anschaun, vielleicht gfallt ma der bessa", ihre Rückantwort, die in einem Raunen der 40 Zuseher verschwindet. Die Jury, in Person von Hannes Sch., hat einen Sieger gekürt: Gerti die Schönheit aus Rohrbach hat das Rennen gemacht. Topfavoritin Resi gab ihren Vorsprung fahrlässig ab: Als Sch. das Hinterteil der Kuh-Lady prüfte und den Schwanz hob um seinen Blick darauf zu werfen, passierte das, was der geeichte Festlbesucher als Kuhfladenlotto kennt...

Dienstag, 2. August 2011

Wer verscheucht den Scheuch?


Der Mann aus dem Kärntnerland beweist Sitzfleisch: Trotz erstinstanzlicher Verurteilung zu sechs Monaten unbedingten Häfnaufenthalt wegen Korruption und Geschenkannahme beharrt der Politiker auf seinen Posten als Landeshauptmann-Stellvertreter. Sogar der Koalitionspartner ist dieser FPK deswegen abgesprungen. Es gilt natürlich die Unschuldsvermutung!

Trotzdem fragt sich hunderl.at: Was kann einen Menschen bewegen so an einem Amt zu hängen, dass es trotz heftigster Kritikwolken und miesester Optik nicht aufgegeben wird. Ist die Antwort späte Rache? Will der Herr Scheuch die Umfragewerte für seine Partei so in den Keller ziehen? Keine Ahnung. hunderl.at denkt da eher an andere Gründe: Es könnte doch sein, dass sein Schotterwerk in Ungarn, dessen Geschäftsführer er ja bis vor elf Jahren war vielleicht für "Kies"-Schwierigkeiten am Scheuch`schen Konto sorgt und das zusätzliche Körberlgeld als Politiker das notwendige Kleingeld hereinschwemmt. Eine miese Unterstellung unsererseits, für die wir uns postwendend wieder entschuldigen. Trotzdem: Er und seine Partei hätten sich schon vor ein paar Jahren ein Beispiel am südlichen Nachbarn nehmen sollen: Dort beweist ein "kleinbestückter" Premierminister mit eingepflanzten Haaren und Hang zu jungen Mädchen, dass Sesselkleben nur funktioniert, wenn die Gesetze schnellstmöglich zu Gunsten des Regierenden geändert werden.

In diesem Sinne: lei, lei!