Donnerstag, 27. Oktober 2011

Tag der Fahne: Worauf wir Österreicher wirklich stolz sind

Berge, Seen und Alpenglühen, Habsburger-Erbe und Kaiserschmarrn oder Stephansdom und Brauchtums-Traditionen. All diese Eigenschaften tauchen jedes Jahr auf, um den Nationalstolz der Republik zu fröhnen. Umfragen zufolge sind das genau die Werte, worauf Österreicher stolz sind.

hunderl.at nimmt diese Studie zum Anlass, hinter die Kulissen zu schauen: Sind Schönbrunn, Neujahrskonzert und Co. genug, um die Mentalität des Landes zu beschreiben? Wir sagen: Nein. Bei aller Walzerseeligkeit präsentieren wir die "wirklichen Ergebnisse" der Studie.


  • Die Liebe zum Hunderl: Schätzungen zufolge leben etwa 600.000 Kläffer zwischen Bodensee und Neusiedlersee. Sei es der "Prolo" mit Ballonseideanzug, der seinen Kampf-Wuffi zum Äußerln in die städtische Hundezone führt oder die Frau "Society Lady", die ihren Chihuahua in die Handtasche stopft. Auch im Facebook hat das Hunzi schon seinen Platz zum Posten: Sogar berühmte Politiker schwören auf das Mitteilungsbedürfnis ihres Vierbeiners. Und: Unlängst hat sogar eine Zeitung zur Hunderl-Offensive geblasen - Alle Hunde dieser Welt zum Sammeln, das hat der ÖSTERREICHer gerne ...

  • Die Helden von Cordoba: Hans Krankl, Herbert Prohaska oder Willi Kreuz. Die Stars von 1978, die am letzten Kicker-Sieg der Alpenrepublik gegen Deutschland dabei waren, gelten noch immer als Creme de la Creme des heimischen Fußballer-Adels. Nicht einmal verpfuschte Teamchef-Karrieren konnten den Hype um die Cordoba-Kicker ein Ende bereiten.

  • Der Hitler-Bart: Der Miniatur-Schnautzer, nicht breiter als die Nasenflügel, gehört zum vielleicht umstrittensten Erbe der Alpenrepublikaner. Ist doch der berühmteste Träger dieses Bartes (neben Charlie Chaplin, Anm.) keine Person auf die man stolz sein will. (traurige Ausnahmen bestätigen diese Regel). Trotzdem: In der Zeit seiner Gräuel-Herrschaft war das Bärtchen en Vogue und zierte nicht nur das Gesicht vieler männlicher Anhänger. Auch Gegner und modebewusste Nonkonformisten setzten auf die auffällige Rotzbremse. Diese Modewelle ebbte in der zweiten Hälfte der 1940er Jahre abrupt ab.

  • Wo bleiben die Sportler? Obwohl die Studie viel über den Stolz der Österreicher auf die Landschaft berichtet, fehlt ein wichtiger Teil: Huldigungen und Abgesänge auf Skifahrer tauchen hier nicht auf. Da dürfte was im Busch sein. Noch nie in der Geschichte des Kleinstaates inmitten von Europa hat es das gegeben. Auch nicht, als wir bei einer Ski-WM nur eine einstellige Anzahl an Medaillen einheimsten.

  • Land der Biere: Für die Hopfenfreunde, welche in Österreich beheimatet sind, ist dieses Ergebnis wohl das Ausschlaggebendste. Mit 109 Liter pro Kopf und Jahr belegen wir hinter den Tschechen (160 Liter) den hervorragenden zweiten Rang. Weiter am Podest: Deutschland. In "Piefkenesien" gehen 108 Liter pro Person und Jahr in die Kehlen. Aber: 2008 waren die Deutschen noch vor uns. Somit haben wir das "Bier-Cordoba" geschafft und entschädigt uns für die lange Wartezeit auf einen Fußball-Sieg.

Sonntag, 23. Oktober 2011

Einfalt am Ball der Vielfalt


Ismael K., der beste Drummer mit Rotzbremse von Linz

Spaßfreie Zone heisst das Terrain, dass hunderl.at gerne meidet. Verwunderlich also, dass sich der Chefredakteur auf einen Ball blicken lässt: Walzertanz, Etikette und Knigge-Regeln bei der Wahl der Kleidung sind nicht seine Sache. Und das ist gut so. Daher ließ es sich meinereiner nicht entgehen, dem Ball der Vielfalt im Design-Center einen Besuch abzustatten. Nicht aber, wie jetzt viele Leser und Symphatisanten meinen, um ein kleines Gesichtsbad in der gar nicht so unprominenten Menge der oberösterreichischen High-Society zu nehmen. (Wir sprechen jetzt dezitiert vom eher linken Flügel, Anm.) Nein, meinereiner war eher wegen der schrägen Vögel, die sich unter die Gästeschar mischen dort. Ein Mafiosi mit weißem Anzug hier, eine großgewachsene Drag-Queen dort oder ein anderer Einfallspinsel an der Bar, der im Glitzersmoking auf Aufriss geht. Ja, in dieser Gesellschaft hat hunderl.at seinen Platz gefunden. Schrill, schräg oder scharmant, würde wohl der Boulevard das Parkett taufen, auf dem sich meinereiner ja so gerne bewegt....
Immerhin gilt das selbe auch für seine Gesinnungsgenossen: Auch der Vorstand des Gremium des schlechten Geschmacks rückte in beschlussfähiger Stärke aus, um dem Event zu huldigen. Musikalisches Fazit: Phänomenal im Obergeschoss, eher dürftig im Ballsaal. Moderation: Traktorgangsta Lukas Plöchl.

So viel zu den Hard Facts der grandiosen Veranstaltung, die für den Schreiber dieser Zeilen in einem lukullischen Abenteuer durch das internationale Buffet endete. Nach Beladen des Tellers, das mit einer Meisterleistung im Stapeln ruhig zu vergleichen war, folgte die Überraschung auf den Fuß. Der Chefredakteur verließ den Integrationsball "neger". Alles Geld, dass am Beginn des Abends das Börserl zu einer prallen Angelegenheit machte, war weg. Naja, auch im kommenden Jahr wird es ihn nicht davon abhalten, diese Veranstaltung wieder zu besuchen ...

CR und Kollegenschaft kührt Juanita K. zur Ballkönigin

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Das wahre Unesco-Welterbe der Alpenrepublik

Die walzerseelige Innenstadt von Wien, die beschauliche Brenner-Eisenbahn, das kulturell anspruchsvolle Hallstatt, der Lichtbratlmontag oder der Fetzenzug in Ebensee.
Das ist nur ein kleiner Auszug dessen, was globale Institution Unesco in der Alpenrepublik schützen will.  hunderl.at findet, dass es andere schützenswerte Dinge gibt, welche die Kultur und Geschichte der Österreicher noch besser abbildet. Dieses kleine Dossier soll die Welterbe-Verantwortlichen dazu anregen, ihre Liste nochmals zu überprüfen.


  • Das Doppler-Anschreien: Dabei handelt es sich um eine Brauchtumsart, welche die Wesenszüge des gemeinen Österreichers nochmals unterstreicht: Die liegt aber nicht im Genuss von alkoholischen Getränken - wie Nestbeschmutzer-Kreise so gerne behaupten - sondern im Akt des Teilens mit Kameraden, Freunden oder gar unbekannten Personen, die sich in der Nähe des Dopplers befinden. Ein Beweis der gegenseitigen Anerkennung und Würde.
  • Wien: Das Freiluft-Hundeklo. Da sich hunderl.at als äußerst tierliebes Medium bezeichnet, soll vor allem die Bundeshauptstadt erwähnt werden, die sich schon im Jahr 1815 mit 30.000 Hunden bei 245.000 Einwohnern eine Vierbeiner-Stadt war. Jetzt, wo in Wien schon mehr als 1,7 Millionen Leute leben ist auch die Hunderl-Zahl dementsprechend angestiegen. 

  • Poitiker älteren Semesters, die um Stimmen junger Menschen buhlen: Dabei handelt es sich nicht per se um ein Brauchtum. Vielmehr sind diese Aktionen ein gewachsener Akt, wo mitunter die Grenzen der Peinlichkeit mit Genuss überschritten werden dürfen. Gelernte Alpenrepublikaner denken da sofort an einen blauäugigen Disco-Opa, der bei jeder sich bietenden Gelegenheit in angesagte Tanztempel schreitet, junge Menschen mit Getränken beschenkt und sich dabei als Zuhörer ausgibt. Immerhin: Nicht nur im Fahrwasser einer einzigen Partei sind diese Aktionen bemerkbar. Anbei ein paar skurrile Beispiele:

  • GTI-Treffen am Wörthersee. Der See ruft! Noch immer besuchen jedes Jahr abertausende Golf-Freunde den blauen See in Kärnten (Reifnitz). Gummi-Gummi, Girls-Girls-Girls und Mega-Disco rocken.

  • Großartige Musiker, jenseits von Anton Bruckner, Mozart, Beethoven oder Falco: Bilder sagen mehr als tausend Worte. Deshalb braucht diese Rubrik keinen Erklärungstext ...

Sonntag, 16. Oktober 2011

Trauriges Kapitel in der Demokratie - hunderl.at weint!



Wie aufmerksame hunderl.at-Leser schon im Juli EXKLUSIV UND NUR BEI UNS lesen durften, hat Schwäbisch Gmünd via Social Network die Chance gehabt, berühmt zu werden. Leider spielten die gewählten Stadtverantwortlichen nicht mit. ...

Die Politik entdeckt ihre kulinarische Seite

Die Landwirte-Vertreter versuchen es mit "Hausmannskost"

Regionen und Wirtschaft verbindet sich im Essen
Ideologien pauken und polarisierende Reden halten. Das ist die praktizierende Politik von gestern. Jetzt sind es Soft-Themen, mit denen Politiker ihre Sympathiewerte steigern. Neueste Erfindung: Kulinarik! hunderl.at sagt deshalb "Mahlzeit" statt "Freundschaft"

Ja. Sie haben es nicht leicht, unsere Volksvertreter. Sie stehen an vorderster Front um eine Meinung, ein Anliegen oder die Wünsche einer Gesellschaft zu vertreten. Auch bei den noch so blöden Fragen müssen ihre Antworten seriös, professionell und einstudiert sein. Um ihre Wähler nicht zu vergraulen, dürfen sie nur wenig Ecken und Kanten zeigen. Ein falsches Wort - schon wird dem politischen Gegner, den Medien oder dem künftigen Wähler die eigene Archilles-Ferse am Silbertablett serviert.

Schön und gut, denken sich jetzt die zahllosen hunderl.at-Leser und Freunde. Die Herren und Damen Volksvertreter werden dafür finanziell auch entsprechend gewürdigt, um am glitschigem Parkett der sorgsam gewählten Worte und Handlungen ihren Meister zu stehen. Sie versprechen auch vor jeder Wahl, "die" Antworten auf die brennenden Fragen einer jeden Gesellschaft parat zu haben. Egal ob sie von links oder rechts auf die oft zitierte Mitte der Gesellschaft zusteuern, wo angeblich ein ganzer Wählerhaufen seit Jahrzehnten brach liegt. Aber: Es allen rechtzumachen ist eine Kunst die keiner kann, auch wenn das Gros unserer Volksvertreter das unsereinem immer wieder verspricht.

Jetzt aber scheint ein Teil der Politiker ein Mittel dagegen gefunden zu haben: Soft-Themen - der Schlüssel für alle bisher verschlossenen Wählertüren. Während Babies oder Viecherl im Arm nur vor Wahlen oder dem Tierschutztag funktionieren, trifft das Thema Kulinarik eigentlich alle 365 Tage des Jahres. Sozusagen latent-aktuell begleiten uns Wildwochen, Schnitzerl-Tage oder Jausen-Zeiten durch den Kalender. Sogar an den konfessionellen Fasttagen, wird gerne in der Öffentlichkeit zu Fisch gegriffen. (sowohl Christ als auch Atheist = ein schöner Reim)
Wie die Bilder der oberösterreichischen Landesregierung (ich erlaubte mir in meiner Funktion als Steuerzahler, diese von der Homepage herunterzusaugen) zeigen, sind zur Schau gestellte Ess- und Trinkevents politische Renner: Akzeptanz bei der Zielgruppe, ohne Klassenkampf-Rhetorik und fraktionsübergreifend anzuwenden. hunderl.at wagt deshalb einen kleinen Blick in die Zukunft, wie dem potentiellen Wähler Nachrichten gut "verkauft" werden können:


  • Sozialminister Rudolf Hundsdorfer und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner verkünden im Schweizerhaus (bei einer Stelze für Zwei) den Erfolg der Sozialpartner bei den Metaller-Lohnverhandlungen
  • Bundespräsident Heinz Fischer tritt am 26. Oktober mit Schnitzerl in der einen Hand und einer Dose Bier in der zweiten in seiner TV-Ansprache auf und hält seine Rede zur Lage der Nation. Beim Punkt "Österreich muss wegen der Fussball-Teamchef-Frage Vorarlberg an die Schweiz" abgeben beisst er in den Bröselfetzen.
  • Finanzministerin Maria Fekter verkauft wegen Privatisierungsgelüsten die Uni-Wien an eine bekannte Großbank - bei der Verkündung der Nachricht beisst sie in ein Frankfurter-Würstchen

Dienstag, 11. Oktober 2011

Green Jobs und deren Rentabilität

Sich einen Spaß am Rücken von Verstorbenen zu machen ist sicherlich das Letzte was hunderl.at machen will. Natürlich ist der Tod von Steve Jobs traurig. Aber: Die Beschreibung "Apple-Grüner" lässt in der Verquickung mit seinem erwirtschafteten Reichtum das Thema Green Jobs und deren Wirtschaftlichkeit in einem ganz anderen Licht dastehen.

Die Kunst des Kultur-Marketings

Genauso wie Schnitzel mit "Tunke" nur in Deutschland funktioniert, verhält es sich mit den "Schweinfett-Chips" für Österreich. Deftige Kost für Couchpotatoes ist halt nicht jedermanns Sache. Genauso wie der Japaner beim Anblick von Schimmelkäse das Weite sucht, flüchtet wahrscheinlich auch der knoblauchaffine Osmane vor dieser Austrian Edition, die meinereiner in einem Großmarkt der oberösterreichischen Landeshauptstadt entdeckte.

Food Design nennt der gelernte Nahrungsmitteldesigner die Kunst, industriell hergestellte oder auch konventionell erzeugte Mahlzeiten zu globalisieren. Im Klartext: Essen aus Asien für den europäischen Markt anzupassen. Sowohl die Zutaten als auch Form, Gestaltung und Konsistenz der Lebensmittel werden dabei für eine bestimmte Zielgruppe angepasst. Dazu braucht es nicht nur eine hochgradige Menschenkenntnis und Kulturverständnis sondern vor allem hohes soziologisches, ethnisches und psychologisches Einfühlungsvermögen.

Immerhin gilt: Food-Design liegt laut Recherchen von hunderl.at nicht nur in der Kunst sozialpsychologischer Trends. Die Redaktion vermutet, dass die Optik und die Beschaffenheit von Lebensmittel viel mit dem Aussehen der Menschen des jeweiligen Kulturkreises zu tun haben. Warum wohl hat das typische Wiener Schnitzerl die Form der Alpenrepublik, der Karlsberger Klops die Körperform vieler ehemaliger Nordpreussen oder präsentiert der Tiroler-Knödel den typischen Mageninhalt (Faschiertes Fleisch) eines dort lebenden Zeitgenossen. Auch der ungewöhnlich starke Genuss von Schweinsbraten lässt den Esser nach einer gewissen Zeit an die Figur eines Manfred Deix erinnern.


Einen näheren Einblick darüber will hunderl.at mit diesem Video zur Verfügung stellen.

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Möge dieser "Elch" an mir vorübergehen


Sie sind groß, haben klobige Füße und ein riesiges Geweih am Kopf. Elche, die größte Hirschenart des Kontinents, haben sich auch in unseren Breitengraden niedergelassen. Nicht nur besoffen sind die Tiere aus dem hohen Norden ganz lustig. Die Tiere sind für viele ein weiterer Export aus Skandinavien. „Nach H+M, Ikea und Knäckebrot ein weiterer Beitrag der Schweden zur Globalisierung der Alpenrepublik“, sagt Franz Z. ,ein gelernte Ethnologe, der die tiefen des Mühlviertels und der großen Rest-Welt wie seine Westentasche kennt. Große Angst vor diesen Tieren macht sich aber bei den Waidmännern bei. „Nach dem Luchs im Böhmerwald ein weiterer Feind unserer Abschussquoten“, tönt Herbert O., Waidmann aus Leidenschaft auf hunderl.at-Anfrage. Ähnlich wie die Fischer den Kormoran fürchten, haben auch die Jäger eine große Angst vor der natürlichen Konkurrenz. Wie gewohnt präsentiert hunderl.at eine kleine Show dazu.