Dienstag, 13. September 2011

Die große Chance - eine furchtbare Farce


"Was sich der ORF alles einfallen lässt", sagt beispielsweise der Robert Palfrader in der Sketch-Sendung "Echt Fett", die zwar schon vor Jahren aufgezeichnet aber sich immer wieder zwischen Sport Live-Sendungen und die ausgefallenen Skirennen als "Lückenfüller" mischt. Ja und da sind wir auch schon mitten im Thema. hunderl.at, ein im Vergleich zu ORF, ATV oder den deutschen Privatsendern, mit einer eher kleinen Reichweite ausgestattet, wagt Kritik. Ja, richtig gehört, Kritik am Staatsfernsehen und sein jüngstes Baby "Die große Chance": Dieses Freitags-Format ist ein mieser Abklatsch der schon als "furchtbar" bewerteten Supertalent-Show, bei der Bohlen und Co. auf RTL einen auf Supergott machen und die gecasteten Teilnehmer mit dem Daumen unten/Daumen oben Prinzip hochleben oder sterben lassen. Emotionen aus dem Publikum gibts per Ansage, einstudierte Buh-Rufe oder Standing Ovations folgen auf Kommando. Nur komplett abgewrackte Bildungsverweigerer oder geistig nicht so beseelte Individuen glauben, dass das alles echt ist. Wem das nicht gefällt, soll auch gar nicht hinschauen, heißt es dann von gewissen Menschen, die eine Kritik - die in diese Richtung geht - nicht hören wollen. Ja. Das ist auch ihr gutes Recht. Nun zur großen Chance: Der ORF setzt noch eins drauf und will die abgebrühten Boulevard-Profis des deutschen Privatsenders noch toppen: Emotionale Jury, Tränendrüsen-Einstellungen von Begleitpersonen der Teilnehmer und der Publikums Joker obendrauf sollen die Casting-Show zum Straßenfeger machen. Musikanten-Stadl-like sollen Millionen von Alpenrepublikaner mit Blick auf die Mattscheibe vors Sofa gezerrt werden. Raus aus den Wirtshäusern, rein ins Patschenkino ist da das unausgesprochene Motto. Zur Verteidigung sei aber gesagt: Wenigstens laufen noch nicht so furchtbare Werbeunterbrechungen auf ORF. Aber: Die Show ist - trotz Hunderl-Beteiligung - a la long eine Farce.

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