- Exerzieren fördert Jobchancen für die Privatwirtschaft: Skurril aber real - der von den Rekruten so "heiß" geliebte Exerzierdienst soll für die Zeit nach dem Grundwehrdienst angerechnet werden. Das heißt: Wer brav exerziert, kaum aus dem Schritt geht und die einschlägigen Wanderlieder nahezu auswendig mitgröhlen kann, bekommt vom Ausbildner einen EFZ-Schein. Diese Abkürzung steht für "Exerzieren für Zivilisten" und erlaubt dem Abrüster, damit Kurse in Bildungseinrichtungen wie Volkshochschule, WIFI oder BFI zu veranstalten. Denn: Seit dem Boom von Bootcamps ist privates Anschreien, vorführen lassen oder im Gleichschritt marschieren nicht nur in Managerkreisen en vogue.
- Ausbildung zum Gulaschkanonier: Der Küchendienst oder die Ausbildung an der wohlbekannten Gulaschkanone soll als Lehrberuf mitgenommen werden können. Der Job mit dem Namen "Gulaschkanonier" soll Arbeitsplätze in Großküchen und Kantinen bringen.
- Special-Task-Force "Koma-Kids": Sie trinken gerne weit über den Durst, sind unsolidarisch und pfeiffen auf Disziplin und Ordnung: Das Jugendbild gewisser Organisationen, Parteien und Individuen soll künftig zur Geheimwaffe der alpenruplikanischen Streitkräfte werden. Im Papier für die Rundumerneuerung des Heeres heißt es: "Mit den Erfahrungen und Hobbies vieler junger Menschen können feindliche Armeen unterwandert und mit Hilfe alkoholischer Getränke kampfunfähig gemacht werden (...)" Anregung für diese Art der Landesverteidigung holten sich die Heeresreformer bei der Trink-Legende rund um Leopold Figl, dem ersten Bundeskanzler der zweiten Republik: Seine Trinkfestigkeit gegenüber dem russischen Präsidenten soll für viele positive Stellen im österreichischen Staatsvertrag verantwortlich sein.
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