Dienstag, 21. Februar 2012

Zum Aschermittwoch: Die schlimmsten Maskottchen-Jobs

Prekär Beschäftigte, Kleinstverdiener, Tagediebe, Frühpensionisten und Proleten - das ist kurz zusammengefasst Zielgruppe und gleichzeitig Leserschicht von hunderl.at. Auch unser Chefredakteur findet sich darin wieder. Deshalb ist es auch nicht abwegig, dass gerade wir "das" Organ der frustrierten Unterschichten und Wutbürger sind. Im Gegensatz zu anderen Krawallblogs, die sich in ihrer Angst auf Sündenbocksuche begeben und auf die wirklich Armen und Außgestoßenen Mitglieder unserer Gesellschaft hinprügeln, wollen wir unseren Lesern Tipps geben, wie sie ihr Leben auf die Reihe bringen. Teil 1 der neuen Reihe sind die schlimmsten Maskottchenjobs. In Manier von Günther Wallraff tauchten auch wir in die Welt der Kostüm-Unterhalter ein und lassen die Betroffenen über die Top-Drei der grenzwertigsten Arbeitsbedingungen berichten.

Thomas G. (44) und Fritz V. (51), zwei arbeitslose Skilehrer aus dem Stubaital waren während der Fußball-WM im Maskottcheneinsatz und berichten: "Wir lieben Schnee und Goldmedaillen - die Niederlagen am grünen Rasen haben uns psychisch fertiggemacht. Sogar der Dackel eines kroatischen Fans hat nach dem Spiel sein Bein gehoben und Lulu auf den Fritz seinen linken Fuß gemacht. Kurz davor hat er sich diesen verstaucht, beim Luftsprung wie der Vastic Ivo das einzige Tor für uns geschossen hat."




Hasso B. (8), Mischlingshund: "Ich war drei Jahre lang für eine Hundefutterfirma Werbegesicht und erster Vorkoster. Als aber der PR-Chef ausgewechselt wurde und wir auf Billig-Futter umstellten, haben sich die neuen Zutaten - wir sprechen von Kruspeln und anderen Schlachtabfällen - auf meine Leibesfülle geschlagen. Anstatt mich für meine Bemühungen zu belohnen, wurde ich wegen Unförmigkeit hinausgeschmissen. Meine späteren Versuche durch Casting Shows, wie Heidi Klum sucht Germanys next Top-Hunderl, wieder Fuß zu fassen misslangen. Jetzt bin ich erster Fußabstreifer im Linzer Gugl-Stadion. LASK'ler und Blau-Weiße glauben, dass ich zu ihnen halte ..."

Ronald O. (34), Landwirt aus dem Mühlviertel: "Wie mich der Edi vom Bauernbund angerufen hat, dass sie meine Hilfe bei der Milchpreis-Tour bräuchten, hätt' i mir nie gedacht, dass das so eine enge Angelegenheit wird. Wegen meiner breiten Hüften kann ich nicht mehr aus dem Kostüm. Ich musste sogar meinen Sommerurlaub an der Nordsee im Kuh-Outfit verbringen. Auch im Lagerhaus haben sie kein Werkzeug, um mich wieder da rauszukriegen. Mir reichts schön langsam! Aber wenigstens steht meine Familie hinter mir."

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