Mittwoch, 14. Dezember 2011

Das Hunderl und unsere Volksvertreter

Jössas! Wer nicht weiß was er sagen soll, redet gerne übers Wetter. Wenn Politiker angesichts der Weltprobleme irgendwie schmähstad werden, kommen sie auf den Hund. Richtigerweise auf das Hunderl. Denn: Was zieht im Wahlkampf oder im täglichen Politbusiness mehr, als der Spitzenkandidat mit Wauzi oder Kinderl in der Hand auf der Titelseite? Nix. Das Nonplusultra einer gelungenen Politkampagne geifert ja schließlich am Cover eines auflagenstarken Blattes. Der Vierbeiner inklusive. Beispiele dafür gibt es zur Genüge.


Schlimm aber, dass diese Art von Herzeige-Politik das Image der tausenden Hunderl, die für so einen PR-Gag herhalten müssen, total zerstört. hunderl.at erreichen tausende Mails von betroffenen Tieren, die seit dem der Politiker mit ihnen gesichtet wurde, nicht mehr die Hundehütte verlassen wollen.

Ein Auszug eines Briefes von Bo, dem Wauwau von Barack Obama: "Liebes Team von hunderl.at! Seit dem sich mein Herrl jeden zweiten Samstag mit Sahrah Palin von der Tea Party zu Verhandlungen treffen muss, leide ich ungemeine Qualen. Der Hund von Sarah ist viel größer als ich und stärker. Er beisst bei jeder Gelegenheit zu und zwickt mich gerne beim gemeinsamen Gassi-gehen. Auch Wladimir, der Kläffer von Vladimir Putin ist sehr garstig: Er schnüffelt dauernd im Gemächt seines Herrchens und reibt seine Schnautze dann in den Schuhen von Michelle..."


Das gilt nicht nur für die Politik: Sogar der Hund der Hansi Hinterseer für einen Film zur Verfügung gestellt wurde, bekam Depressionen und leidet seither an Weltschmerz. Der Grund: Bernhardiner Qunicy ist eingefleischter Rockmusiker und seit dem Dreh bei der vierbeinigen Damenwelt unten durch.

Wir haben ein Herz für Hunde: FPÖ Wien entdeckt das Hunderl
Bemerkenswert skurril und abweichend von ihrer Linie agiert auch die FPÖ, die seit dem unseligen Ukraine-Bericht auf der Wau-Wau-Welle reitet. Warum? Nicht nur dass der Bericht nicht ganz astrein recherchiert wurde. Nein: Der Hunde-Report füllte ganze Seiten voller Leserbriefe und dubioser Polit-Aussendungen des "dritten Lagers". Das Thema führt jetzt sogar so weit, dass die Blauen ihre gesellschaftspolitische Einstellung auf den Kopf stellen. (zumindest im vierbeinigen Bereich) Die FPÖ meint plötzlich auf den Punkt gebracht: Man dürfe einzelne Hunderassen nicht diskriminieren und mit Vorurteilen behaften. Da fragt man sich, wie es dann mit dem jahrelang zur Perfektion trainierten, Hetze gegen Ausländer und Andersgläubigen weitergehen wird. Skurrile Diskrepanzen tun sich da auf. Wird über diese These auch in den Hundestammtischen der Blauen diskutiert?

Nun ein paar Auszüge:
Umstrittener Hunde-Bericht, der Wellen schlug
Putin-Wauwau schaut mir Argusaugen, dass nichts passiert
Umstrittenes Cover zur NR-Wahl 2002
Im Gegensatz zu Hunden müssen Kühe reinrassig sein: Fleckvieh statt Hammelfleisch?

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