Dienstag, 11. Oktober 2011

Die Kunst des Kultur-Marketings

Genauso wie Schnitzel mit "Tunke" nur in Deutschland funktioniert, verhält es sich mit den "Schweinfett-Chips" für Österreich. Deftige Kost für Couchpotatoes ist halt nicht jedermanns Sache. Genauso wie der Japaner beim Anblick von Schimmelkäse das Weite sucht, flüchtet wahrscheinlich auch der knoblauchaffine Osmane vor dieser Austrian Edition, die meinereiner in einem Großmarkt der oberösterreichischen Landeshauptstadt entdeckte.

Food Design nennt der gelernte Nahrungsmitteldesigner die Kunst, industriell hergestellte oder auch konventionell erzeugte Mahlzeiten zu globalisieren. Im Klartext: Essen aus Asien für den europäischen Markt anzupassen. Sowohl die Zutaten als auch Form, Gestaltung und Konsistenz der Lebensmittel werden dabei für eine bestimmte Zielgruppe angepasst. Dazu braucht es nicht nur eine hochgradige Menschenkenntnis und Kulturverständnis sondern vor allem hohes soziologisches, ethnisches und psychologisches Einfühlungsvermögen.

Immerhin gilt: Food-Design liegt laut Recherchen von hunderl.at nicht nur in der Kunst sozialpsychologischer Trends. Die Redaktion vermutet, dass die Optik und die Beschaffenheit von Lebensmittel viel mit dem Aussehen der Menschen des jeweiligen Kulturkreises zu tun haben. Warum wohl hat das typische Wiener Schnitzerl die Form der Alpenrepublik, der Karlsberger Klops die Körperform vieler ehemaliger Nordpreussen oder präsentiert der Tiroler-Knödel den typischen Mageninhalt (Faschiertes Fleisch) eines dort lebenden Zeitgenossen. Auch der ungewöhnlich starke Genuss von Schweinsbraten lässt den Esser nach einer gewissen Zeit an die Figur eines Manfred Deix erinnern.


Einen näheren Einblick darüber will hunderl.at mit diesem Video zur Verfügung stellen.

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