Donnerstag, 23. Juni 2011

Eine Gemeinde im "Festrausch" II

Einmal gehts noch, einmal gehts noch leicht: Schon im vorherigen Artikel mokierte ich mich - mit Pseudonym Chefreporter - über die musikalischen Ergüsse der John Otti Band. Jedenfalls: Eine Woche später wurde die schöne Landgemeinde wieder Zeitzeuge einer musikalischen Sensation per exzellance. Das sogenannte Bezirksmusikfest zog eine Armada von Blasmusikanten auf die Straßen der Kleingemeinde am Fuße des Hansberges: "Im Schritt Marsch", lautete die Parole für die Hundertschaft marschierender Freunde heimischer Volkskultur, die sich zwischen Seiterl-Bar, Bierzelt und Ortsplatz gehörig auf die Uniform regnen ließen. Jedenfalls war dieses Spektakel für Musikliebhaber etwas ganz besonderes. Warum? Es waren nicht die unzähligen Märsche, die das Zuseherherz höher schlagen ließen. Es war auch nicht die regionale Prominenz die - upgegradet mit Wirtschaftsminister Mitterlehner (Samstag) und Landeshauptmann Pühringer (Sonntag) - für Entzückungsrufe sorgte. Der regionale Besucher erkannte natürlich gleich, dass es um die Einzigartigkeit einer solchen Marsch-Musik-Veranstaltung geht. Erst 2036 kann frühestens wieder so ein Spektakel auf Grund und Boden der Gemeinde St. Johann über die Bühne gehen. Alle anderen Termine für das Bezirksmusikfest sind von den restlichen 41 Gemeinden im Bezirk Rohrbach schon in Anspruch genommen worden.

Immerhin: Was - wie schon das Hansbergfest seit Jahren immer wieder beweist - eine Großveranstaltung in einer Kleingemeinde ausmacht ist der Zusammenhalt. Nahezu alle Ortsbewohner zwischen 16 und 80 oder gar darüberhinaus werkelte entweder in einer Bar, grillte Würste oder frittierte Schnitzerl, kellnerte, putzte das Häusl oder feierte als Gast. Auch ich - der Chefreporter meiner eigenen Seite - war als Bier-Öffner in der Seiterl-Bar angestückelt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen