Die Schar der Jünger der Trachtenmode ist in unseren Breitengraden immer größer geworden. Auch der Schreiber dieser Zeilen ist - wie das Bild beweist -seit 2005 stolzer Inhaber einer Discounter-Lederhose mit Hemd und Stutzen. Motivation für den Kauf war der in den späten 90ern aufgekommene Wunsch, einen Steireranzug vom Opa zu diversen Amüsier-Events wie Rock-Konzerten, Discobesuchen und Party-Marathons zu tragen. Da aber der Großvater um einiges größer gebaut war wie der Autor, hat sich der Wunsch - in den Anzug doch noch hineinzuwachsen - nie erfüllt. Lediglich das Sakko begleitete mich 2002 zu einem Konzert von Soulfly in der Bundeshauptstadt.
Zurück zum Thema: Dass in Zeiten von Globalisierung, Kapitalismus-Krise, Ökonomisierung oder Postmoderne der Griff zur Weste mit Hirschhornknöpfen oder Rauleder-Knickerbocker nichts neues mehr ist, wissen mittlerweile Hinz und Kunz. Warum aber gerade diese Kombination, die Roman Herzog, der ehemalige Bundespräsident von Deutschland als "Laptop und Lederhose" bezeichnete so ankommt, kann derzeit nur mit einem riesigen Fragezeichen beantwortet werden. Sicherlich spielen Dinge wie "emotionaler Fluchtpunkt", "Mia san Mia" oder "Traditionen bewahren in Zeiten von Individualisierung bei gleichzeitiger Uniformisierung" eine Riesenrolle.
Trotzdem will der Schreiber dieser Zeilen hier nicht aufklären, sondern aufzeigen. Anbei eine kleine Auswahl der Trachenkultur in der Postmoderne im nördlichen Mühlviertel:

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